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P65 - Krebs-Warnungen erklärt:

 

 

Bereits im November 1986 haben in Kalifornien die Wähler und -innen dafür votiert, das sie auf allen Produkten darüber informiert werden wollen, ob diese Produkte Inhaltsstoffe enthalten die Krebs oder Erbschädigungen verursachen könnten. Das daraus entstandene Gesetz heißt 'Safe Drinking Water and Toxic Enforcement Act of 1986'.-

          Seitdem ist die kalifornische Regierung verpflichet, wenigstens 1x im Jahr die Liste der als schädlich eingestuften Stoffe, Produkte aber auch Orte an denen diese Stoffe oder Produkte vorkommen (die Sie unter www.P65warnings.ca.gov. im Internet einsehen können) zu überarbeiten, neue Stoffe, Orte und Produkte aufzunehmen und auch Stoffe/Produkte/Orte die sich als nicht schädlich herausgestellt haben daraus wieder zu streichen.

          Enthalten in dieser Liste sind z.B. Tabakrauch, alkoholische Getränke, Aloe Vera, Schwefel, Nickel, Blei, Kohlenstoff (Carbon) Toastbrot, Chips, Pommes Frites, Thunfisch, Kekse, Teller, Töpfe und Pfannen, Getränkedosen, Autofahren, Zahnarztpraxen, Parkhäuser und Hunderte weitere Orte, Produkte und Substanzen mehr.- Der Sinn dieser Liste ist, das die Kalifornier sich diesen Inhaltsstoffen bzw. den Produkten oder Orten nicht unwissentlich aussetzen müssen und entscheiden können ob sie Produkte kaufen oder sich an Orten aufhalten wollen, die Ihnen schaden könnten.-

          Der Grund warum die Warnhinweise erst jetzt und nicht schon seit 1986 auf den Produkten aufgedruckt sind, sind die Monsanto- und ähnliche Gerichtsprozesse,.- Sie erinnern sich vielleicht: Der deutsche Bayer-Konzern hat unvorsichtigerweise die US-Firma Monsanto, die Hersteller des auch in Deutschland erhältlichen Unkrautvernichtungsmittels Roundup ist, aufgekauft und mußte in den vergangenen Jahren bereits über 200 Millionen Dollar an Schadenersatz an Amerikaner zahlen, die vermutlich von diesem Mittel Krebs bekommen haben (im März 2019 z.B. 85 Millionen Dollar an ein Gärtnerpaar das Jahrzehntelang Roundup intensiv verwendet hatte).-

         Entscheidend  für die Urteile war aber nicht, das die Benutzer von dem Produkt krank wurden, sondern das vor dem Krebsrisiko auf den Roundup-Packungen nicht gewarnt wrden war! - Hätte der Hinweis daraufgestanden, wären die Benutzer des Produktes selbst verantwortlich für Ihre Krankheit gewesen, aber ohne den Hinweis hatten sie keine Möglichkeit die von dem Produkt evtl. ausgehenden Krankheits-Risiken zu vermeiden!

         Deshalb wird inzwischen auf praktisch allen Produkten in den USA die P65-Warnung sicherheitshalber aufgedruckt, was das Ganze natürlich ad Absurdum führt, da sich Verbraucher ja nicht mehr entscheiden können ob sie sich einem Krebs- oder einem anderem Gesundheitsrisiko aussetzen wollen oder nicht, wenn - um Schadensersatzklagen zu vermeiden - auf allen Produkten der Warnhinweis aufgedruckt ist....

        Es gibt jedenfalls keinen Grund anzunehmen, das man sich bei normaler Nutzung eines Messers andere gesundheitliche Schäden außer Schnittwunden zuziehen kann und wer beispielsweise als Messerschleifer ohne Maske arbeitet und jahrzehntelang von morgens bis abends Schleifstaub einatmet muß sich eigentlich nicht wundern wenn dieses Verhalten seiner Gesundheit nicht wirklich zuträglich ist (früher nannte man das mal "gesunder Menschenverstand").-

 

outdoormesser.de

Manfred Rehmann